Für das Jahresabschlusstreffen der #PMFriends erwartete uns ein Dauerbrennerthema: der empathische Umgang mit den Team-Mitgliedern, sowie sich selbst. In anderen Worten – die Gewaltfreie Kommunikation (GfK). Perfekter Einstieg in die besinnlicheren Wochen des Jahres.

Einblick in das Handlungskonzept der GfK nach Marshall B. Rosenberg verschaffte uns die selbstständige Trainerin und Mediatorin Sarah Banasiak. Und um zwei Dutzend #PMFriends entsprechend unterzubekommen, bot uns die Frankfurter Werbeagentur Vier für Texas ein warmes Plätzchen, Getränke und Beamer inmitten des Frankfurter Bahnhofsviertels.

Wandtafel bei Vier für Texas

Zu Beginn gab es einen kurzen Ausflug in die Historie, zum besseren Verständnis der Begrifflichkeiten: Die Gewaltfreie Kommunikation wurde in den 1960ern entwickelt und diente ursprünglich als Lösungsansatz, um Rassendiskriminierungen bereits im Kern entgegenzuwirken. Der Begriff „Gewaltfrei“ geht dabei auf Gandhi zurück, der auch Worte als „Gewalt“ bezeichnete, wenn diese verletzen und zu Leid führen.

Für einen guten Start in das neue Jahr, hier die Quintessenz der GfK, die Sarah  an uns weitergab:

Sarah Banasiak vor der 4ft-Theke am referieren

Wir mögen uns an manchen Aktionen der Team-Kolleg*Innen (oder auch der eigenen) stören, ein frustriertes Miteinander allein bringt uns aber natürlich nicht weiter. Auf dem Weg zu einem konstruktiven Miteinander helfen Empathie und das Verständnis, dass jede Handlung ein Bedürfnis zugrunde liegt. Im seltensten Fall dürften wir oder unser Gegenüber rein aus Bösartigkeit auf eine bestimmte Weise re-/agieren. Es gibt immer einen Grund, einen Bedarf, aus dem heraus Menschen tun, was sie tun. Durch empathisches Zuhören finden wir heraus, was diese Bedürfnisse sind, und können entsprechend reagieren.

Fun Fact: In der GfK geht es nicht darum nett zueinander zu sein. Es geht darum authentisch, ehrlich und konstruktiv zu sein.

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Für diejenigen, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen wollen, hier die etwas längere Version. Sarah erläuterte unter anderem die 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation für uns.

4 Schritte der GfK

Das von Rosenberg empfohlene Vorgehen, um zu einem verständnisvolleren, und somit funktionaleren Miteinander zu kommen, basiert darauf 1. eine (eigene oder fremde) Handlung zunächst wertungsfrei zu beobachten. Wertungsfrei bedeutet nicht nur die Handlung weder als gut/schlecht/sonstiges zu beurteilen, sondern sich auch keine möglichen Motive der Handlung zu erdenken. Im 2. Schritt gilt es, das zugrunde liegende Gefühl zu ermitteln, das mit der Situation einher ging. Aber Achtung: Hier sollte unterschieden werden zwischen reinen Gefühlen und „Pseudogefühlen“, um keine Widerstände zu erzeugen, wenn man darüber spricht. Pseudogefühle bezeichnen die Gefühlsregungen, die bereits eine Handlungsabsicht implizieren. Zum Beispiel: Angst oder Frustration sind reine Gefühle. Sich ausgestoßen, oder nicht ernst genommen fühlen sind Pseudogefühle. 3. sollte das Bedürfnis hinter dem Gefühl ermittelt werden. Was ist der Kern, wenn beispielsweise eine Person Angst um den eigenen Arbeitsplatz hat? Wahrscheinlich bedarf es ihr nach Sicherheit in irgendeiner Form. Es könnte aber z.B. auch um den Verlust von Anerkennung oder einer Möglichkeit gehen, sich sinnvoll einzubringen. Und 4. lässt sich aus dem Bedarf eine Bitte formulieren. Um beim Beispiel zu bleiben: Eventuell ist eine Bitte um ehrliches, konstruktives Feedback zur Arbeitsqualität oder nach Fortbildungsmöglichkeiten passend.

Die GfK unterstützt ebenfalls dabei, konstruktiv Feedback zu geben.

Feedback geben mit GfK (WWW + W)

Für diejenigen, die noch etwas tiefer einsteigen möchten, hier einige Lesetipps von Sarah:

  1. Buch: M. Rosenberg: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation. Ein Gespräch mit Gabriele Seils. (Herder-Verlag)

    Das Buch ist eine kurzweilige Lektüre und gibt einen guten Einblick darin, was die GfK bewirken kann. Es geht eher um Übergreifendes, als um die konkrete Methodik.

  2. Buch: M. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. (Junfermann-Verlag)

    Das Buch eignet sich gut, wenn man konkreter in die genaue Methodik eintauchen möchte.

  3. Blog: www.kultur-wandeln.de
  4. Offene Seminare und Übungsgruppen findet man z.B. unter: www.gewaltfrei.de

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Besten Dank an Sarah Banasiak (@empacom) für den tollen Vortrag, und, dass sie uns ihre Präsentation zur Verfügung stellt, sowie an Vier für Texas für Saloon und Verpflegung.

Nach hoffentlich besinnlichen, empathische Weihnachten und einem wilden Rutsch wünscht euch ein glückliches und erfolgreiches Jahr

das #PMFriends Team Eileen, Sarah, Ralf, Stephan und Ulf. Wir sehen uns im Februar!