Agil ist viel mehr als ein Werkzeugkoffer, es die Art und Weise unseres Handelns und das fängt bekanntlich beim Mindset an.

Das war die These, mit der Dominique Stroh von der Gulp Information Services GmbH für uns den Abend unseres #PMFriends Treffens eröffnet.

Viele der Teilnehmer*innen im Raum bestätigen bei einer kurzen Umfrage, dass sie selbst und ihre Team versuchen, agil zu arbeiten, kaum eine*r hat das Gefühl, in der Firma klappt das auch. 

Woran liegt dieser Unterschied?

Kann es damit zu tun haben, dass wir besonders im Projekt- und Technikumfeld meist mit unpersönlichen Prozessen und Methoden zu tun haben und selten über unsere Haltung als Mensch nachdenken?

Dominique brachte aus ihrer Erfahrung Beispiele zu unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Einführung agiler Arbeit und dem Vergleich von Haltung vs. Methodik.

  • entweder die Firma legt die Einführung fest (Methodik)
  • Ein Beispiel dafür ist die Aussage: wir machen die agile Transformation genauso, wie die Geschäftsleitung sie geplant hat! 
  • Andernfalls können die Mitarbeiter*innen beschließen, ihre Arbeitsweise zu ändern.

Aus dem Kreis der PMfriends wurden folgende Wege zur Einführung genannt

  • Die Firma ist initial agil (z.B Startup)
  • Die Firma wird durch Disruption gezwungen (Wettbewerbsfähigkeit)
  • Die Transformation wird von unten eingeleitet (Wunsch der Mitarbeiter*innen)

Man muss sich bewusst werden, dass eine Transformation immer erst ein mal weh tun, da eine Veränderung eine Konfrontation mit dem eigenen bisherigen Verhalten erfordert.

Auszug aus „Agil geht anders“ von Dominique Stroh Schäffer-Poeschel Verlag

Mit der Herangehensweise zur agilen Arbeit kann sich die Einstellung zu Methoden grundsätzlich unterscheiden.

So können agile Werkzeuge wie ein Kanban Board in Firmen mit negativ geprägter Haltung als Wall of shame interpretiert oder positiv als nützliches Hilfsmittel zur Wahrung des Überblicks anerkannt werden.

Im Rahmen der intensiven Diskussionen gab es eine Reihe kontroverser Beispiele zu “AGIL”, die wir euch nicht vorenthalten wollen:

  • Agil heißt nicht ohne Regeln! 
  • Ich bin zu spät, aber das ist ja agil
  • “Scheiß auf Hierarchie”
  • Agil ist Transparenz 

Das Zusammenspiel aus Zusammenarbeit, Spaß, Leistung, Wertschätzung, Sinn und Kundenorientierung muss gemeinsam jongliert werden. Damit erreichen wir im modernen Umfeld mehr als mit Kontrolle und Betrachtung des Menschen als Produktionsfaktor. Bei Agilität geht es also im Prinzip immer um Bedürfnisse. Nicht nur die von Kunden*innen, sondern auch der (Team)Mitarbeiter*innen.

Grafik Anja v. Klitzing Auszug aus „Agil geht anders“ von Dominique Stroh Schäffer-Poeschel Verlag

Wer noch mehr zu dem Thema und Dominique Stroh erfahren möchte, dem empfehlen wir das Buch „Agil geht anders“ (Schäffer-Poeschel Verlag, Grafiken Anja v. Klitzing)  (ab September auf Amazon verfügbar) oder die Folien zum GULP Vortrag bei PMfriends.

Wir bedanken uns, auch im Namen unserer Gäste, bei unserem Gastgeber Gulp Information Services GmbH , Dominique Stroh als Moderatorin sowie bei Roland Pirle für die Organisation des Abends.

Eileen, Sarah, Ralf, Stephan und Ulf

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